Jurek Bitter

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urek wurde uns in New York von unserer Freundin Anna vorgestellt. Seine Geschichte hat uns sehr bewegt. Wir wollen ihm unbedingt seinen größten Traum – und vielleicht letzten Wunsch – erfüllen.

Er konnte als Kind dem Warschauer Ghetto entfliehen, wurde Chemieingenieur und ging nach Israel, wo er einen schweren Motorradunfall hatte und drei Monate im Koma lag. Als er aufgewacht ist, war er halbseitig gelähmt und konnte sich nicht mehr an seinen Beruf erinnern.

Er selbst nennt diesen Moment „sein großes Glück“, denn er entdeckte die Kunst für sich, studierte diese an der NYU in New York und verarbeitet seitdem seine traumatischen Erlebnisse und Erinnerungen an die Folgen des Holocausts mit „einem Gemälde pro Tag“.

Maria und ich sind keine großen Kunstkenner, aber als wir zufälligerweise auf Jureks Geschichte aufmerksam wurden und ihn in New York kennengelernt und interviewt haben, waren wir fasziniert von seiner Person und von seinen Gemälden, die unglaublich ausdrucksstark sind und alle den Holocaust thematisieren.

Für ihn bedeuten sie die Aufarbeitung, die ihm als Kind in Polen verwehrt wurde. Zu groß waren die Ressentiments in der Bevölkerung und die Angst vor erneuter Verfolgung.

Er musste damals so tun, als sei nie etwas passiert. Einfach weitermachen. Als er uns nach dem Interview seine Bilder zeigte, erzählte er uns, dass es sein großer Traum sei, sie einmal in Berlin auszustellen. Unser erster Versuch eine Ausstellung zu organisieren ist leider an Jureks Gesundheitszustand gescheitert – ihm musste nach einer Thrombose ein Bein amputiert werden. Im Dezember 2019 wollen wir einen neuen Versuch starten.  Jurek muss in Begleitung reisen und benötigt eine behindertengerechte Behandlung vor Ort. Die Kosten wollen wir aus den Einnahmen unseres Kinofilms tragen. Alle, die sich beteiligen wollen, sind herzlich eingeladen Jureks Ausstellung in Berlin zu besuchen. Die genauen Eckdaten werden wir hier noch bekannt geben. Seine Bilder haben wir durch den Fotografen Julian Groß digital replizieren lassen und eine von Israelis in Berlin betriebene Gallerie möchte sie gerne kostenfrei ausstellen.

Danke an alle interessierten Unterstützer,

Maria und Manu